Unterwasseranstrich mit Totalschaden Gefahr
Für diese Saison (2014) stand für die „La Pirogue“ mal wieder die Auffrischung des Unterwasseranstrichs auf der ToDo-Liste. Im Grunde ja eigentlich eine Kleinigkeit. Denn so ein Anstrich ist die leichteste Übung im Gegensatz zu anderen Punkten auf der Liste.
Lange zog sich die Möglichkeit hinaus diesen anzugehen, nachdem es im April doch nochmal kalt wurde. Zu kalt für mein Empfinden und diversen Empfehlungen für einen Unterwasseranstrich.
Letztlich war es dann soweit. Nachdem ich das letzte Mal die Stellen an den Auflagerollen ausgelassen hatte zu streichen, sollten diese unbedingt auch mal wieder erneuert werden.
Kleine Vorgeschichte zum Hänger
Ich hatte schon immer ein mulmiges Gefühl seit ich den neuen Hänger habe, was die Stützen betrifft. Diese sind bei den neueren Hängern alle auf „Klemmen“ ausgelegt. Die Stützen sind zwar an den Hänger geschweißt, aber nicht mehr aus einem Teil wie das bei meinem alten Hänger der Fall war. Diese bestehen nun aus zwei Teilen. Der eine Teil, das Stützrohr, ist an den Hänger geschweißt, der andere Teil ist in das angeschweißte Stützrohr gesteckt und verstellbar. Gehalten wird das verstellbare Rohr dann mit U-Bügeln. Und das soll dann ca. 1,5t aushalten (verteilt auf 3 Stützen). Denn die ETAP23 hat einen Hubkiel und darf damit nicht auf den Kiel gestellt werden.
Ich habe für den Transport der „La Pirogue“ noch zusätzliche „Teller-Stützen“ (verstellbar durch Kurbeln) an den Hänger angebracht, die die Last nochmal verteilen sollen, damit die eigentlichen Stützen nicht nachgeben. Auch soll somit der Druck auf den Rumpf selbst besser verteilt werden.
Beim Slippen kann ich die vorderen beiden „Teller-Stützen“ nicht gebrauchen und montiere diese immer ab. Bei den erneuten Montagen kam es schon vor, dass ich dann einen solchen U-Bügel abgerissen habe beim Anziehen. Das Zeug muss ja ordentlich Gewicht halten.
Es ging los mit Streichen
Voller Tatendrang kam dann der Moment des Anstrichs. Ich hatte die „Teller-Stützen“ soweit angesetzt, dass die Hauptstüzen entlastet waren und nach unten geschoben werden konnten. Nur so komme ich an die Stellen ran die bisher nicht gestrichen werden konnten. Noch kurz angeschliffen und dann kam der neue Unterwasseranstrich von Yachticon, das 033 Shogun an den Rumpf. Soweit lief alles top und reibungslos. Die „Teller-Stützen“ halten die „La Pirogue“ einwandfrei. Das hatte ich natürlich vorher erst getestet, ob sie die ETAP auch alleine halten.
Mein Gefühl betrügt mich nicht
Am nächsten Tag war alles perfekt trocken. Jetzt konnte ich die Stützen wieder in die alte Position bringen, die ich vorher mit einem wasserfesten Edding markiert hatte. Wieder schön angezogen mit einem Drehmonent-Schlüssel und 50NM. Handwarm wurde mir immer gesagt. Was auch immer das bedeuten mag. Das Problem ist halt immer: Nach fest kommt ab. Das musste ich ja schon erfahren. Aber diesmal hatte ich mich langsam rangetastet. Ok, das Ding war fest. Jetzt also wieder die „Teller-Stütze“ runtergedreht, damit ich auch diese Stelle für den insgesamt Zweitanstrich streichen konnte. Vorerst war auch alles gut. Bevor ich aber losgelegt habe kontrollierte ich nochmal die Positionen der Striche aller Stützen, ob auch alle halten. Uns siehe da, die Steuerbord-Stütze ist etwas runter gerutscht. Es ging zwar so langsam, dass man nicht zusehen konnte. Aber es war so. Dann ging das zittern los. Bekomme ich die Schrauben so fest, dass die Stütze nicht mehr weiterrutsch und ohne, dass die Gewinde der Bügel wieder abreißen? Wenn das nicht klappt steht die „La Pirogue“ irgendwann auf dem Kiel, reißt den Kielkasten zusammen und fällt bzw. rutscht vom Hänger. Das dumme ist, dass die Wiese in der sie steht eh schon gerade auf die Steuerbordseite abfällig ist. Das wäre dann ein Totalschaden gewesen.
Ich hatte dann doch noch Anzugskraft (56NM) geschafft und die Stütze ist nahezu gar nicht mehr abgerutscht. Zumindest ging das so langsam, dass ich in Ruhe fertig streichen und der Anstrich trocknen konnte. Ich hatte dann noch ein wenig mit dem Heizlüfter nachgeholfen, dass ich möglichst früh die „Teller-Stütze“ wieder ansetzen konnte. Jetzt rutschte nichts mehr.
Den Kiel hatte ich vorsichtshalber noch etwas hochgekurbelt. Etwas Spiel hatte ich hier noch.
Gegenmaßnahmen zum Verhindern des Rutschens
Lange hatte ich schon den Gedanken im Kopf, durch die schon vorbereiteten Löcher in den Stützrohren Schrauben durchzustecken um die Stützen zu sichern. Ich hatte es noch verschoben weil ich dann doch dachte: Das hält schon. Tut es eben nicht. Diese Tatsache und die Reaktionen aus meinen Facebook-Kontakten waren letztlich der Auslöser, dass ich gleich am nächsten Tag mir 10er Schrauben gekauft, die richtige Höhe wieder eingestellt, ein Loch durchgebohrt und die Schrauben durchgesteckt habe. Jetzt hat das Rutschen ein Ende. Demnächst werden die Bohrungen noch mit Zinklack versehen. Damit die offenen Stellen gegen das Rosten geschützt sind.
Parallel dazu, dass ich die Stützen mit einem Bolzen gesichert habe, hatte ich mich noch informiert, wie stark man die U-Bügel anziehen darf. Mir wurde von dem Harbeck-Techniker 56 NM angegeben.
Jetzt sind die U-Bügel mit 56NM angezogen und gleichzeitig mit einem Bolzen gesichert :-).
Woher kommt die info in dem Beitrag – Kleine Vorgeschichte zum Hänger -, dass die Etap mit Hubkiel n i c h t auf den Kiel gestellt werden darf, wie im obigen Bericht behauptet ?
“ Und das soll dann ca. 1,5t aushalten (verteilt auf 3 Stützen). Denn die ETAP23 hat einen Hubkiel und darf damit nicht auf den Kiel gestellt werden.“
Ich bin bisher von gegenteiliger Erkenntnis ausgegangen und habe meine Etap immer fest mit dem eingezogenen Hubkiel auf das Trailerbrett gestellt.
Bin damit schon viele km gefahren, selbst bis Griechenland über den früheren Autoput durch Ex-Jugoslawien, ohne Probleme.
Auch beim Trockenfallen steht die Etap in der Regel auf dem eingezogenen Hubkiel, die seitlichen Stützen dienen nur dazu, dass das Schiff nicht umfällt.
Ich möchte sogar behaupten, dass die Gefahr sehr gross ist, seitliche Dellen in den Schiffsrumpf beim Trailern zu erzeugen, wenn das Boot mit dem Rumpf n u r auf den seitlichen Stützen aufliegt. Bekannt ist dieses Problem insbesondere bei der Etap 20, die beim Original-Trailer auf Rollen aufliegt und bei dieser punktuellen Belastung der einzelnen Rollen leicht Dellen bekommen kann.
Mir wurde deshalb von einer namhaften Bootsfirma, die mit Etap handelt, abgeraten meine Etap auf einen Trailer mit Rollen zu stellen, da ich ebenfalls mal damit spekuliert habe, mir einen Sliptrailer für die Etap 23 zuzulegen.
Hallo ihr zwei,
ich habe eine Etap 22i. Und diese steht auf dem Trailer immer auf dem Kiel. Bei der letzten Kielwartung wurde mir dieses auch von einer Etap Werft. (www.viko-hh.de) Yachthandel Hamburg bestätigt das es kein problem ist und sogar von Etap so gefordert wurde. Da meine Etap nicht geslipt wird habe ich mir eine Auflage gebaut welche den kompletten Rumpf umschliesset. Zumindest hinten. Diese kann ich auch noch mit der Hand hoch und Runter Kurbel, um das Boot auf dem Trailer um zu lagern. Eben wegen des Unterwasser Anstrichs. Dieses funktioniert einwandfrei. Und es ist noch nie zu einer Brenzlichen situation gekommen. Und die Auflage ist bestens auf den Rumpf verteilt. Kann Dir gerne Bilder zukommen lassen.
Hallo Markus,
das ist interessant. Mir wurde gesagt, dass die Hubeinrichtung für das Gewicht des Kiels hängend ausgelegt ist. Nicht aber für das Gewicht des Bootes stützend.
Ich werde da glatt nochmal nachfragen müssen.
Grüße
Holger
Ein paar aussagekräftige Bilder wäre nett und interessant !
Bilder folgen in Kürze in einem extra Beitrag.
Hallo zusammen,
es sind nun die Bilder von Markus online, die seine ETAP22i auf einer Hängerauflage zeigen.
Hier geht zum Beitrag: Hängerauflage für eine ETAP22i
Grüße
Holger
Hallo Ihr,
ich bin seit letztem Jahr stolzer Besitzer einer ETAP 23 und habe da auch so meine Problemchen mit der Auflage.
Wenn ich den Kiel ganz einkurbele, liegt das Gewicht komplett auf den Stützen und es bildet sich eine deutliche Delle an Steuerbord an den Auflagekissen.
Wenn ich den Kiel weiter runterlasse, wölbt sich der Kielkasten an der Höhenanzeige nach Aussen und ich bekomme das Schiebeluk nicht mehr zu, da dann scheinbar soviel Spannung entsteht.
Grundsätzlich denke ich auch, dass die Yacht für das Stehen im Watt gemacht ist und daher das Gewicht auf der Kielspindel abkann.
Scheinbar hat mein Schiff im Winter zu lange auf dem Polster gestanden, jetzt ist die Beule dauerhaft. Vielleicht hat ja jemand eine Idee, wie die wieder herauskommt.
Im Yachtclub meinte man Heißluftfön; dem traue ich nicht so ganz…..
Was den Transport der Etap mit Hubkiel anbelangt da scheiden sich offensichtlich die Geister…
So habe ich von Viko-HH in Hamburg mitgeteilt bekommen, dass man die Etap stehend auf dem Hubkiel transportieren muss und die Seiten des Bootes über die Stützen nicht zu sehr belasten soll.
Die Fa. Bubel teilte mir mit, dass bei der Etap seitlich Verstärkungen eingearbeitet sind, wo das Boot auf den Stützen des Trailers gelagert werden soll und der Kiel grundsätzlich entlastet werden muss, also ca. 1 bis 2 mm oberhalb von dem Kielbrett vom Trailer enden müsse.
Ich habe nun meine Etap 23 nach den Vorgaben von Bubel gelagert und auch transportiert. Bisher keine erkennbaren Schäden. Das Boot stand 2 Jahre in der Halle ungenutzt, danach Transport nach Kroatien und wieder zurück. Wichtig erscheint mir, dass die Etap an den richtigen Stellen seitlich auf den Stützen aufliegt.
Der Kielmechanismus der Etap ist ein recht diffizile Angelegenheit, die Belastung des Kieles sollte m.E. so wenig wie möglich sein.
Kurz nachdem ich meine Etap23 gekauft habe, wurde beim Händler festgestellt, dass der Kielmechanismus beschädigt ist. Der komplette Kielmechanismus wurde sodann erneuert, Kosten deutlich über 5000 Euro..
Möglich, dass der Vorbesitzer die Etap falsch gelagert hat bzw. transportiert hat.
Wegen der Schäden an der Seite des Bootes ( @ Karsten ) würde ich bei der Fa. Bubel/Bexbach anrufen, bevor man da selbst Hand anlegt.
Hallo Helmut,
vielen Dank für Deine schnelle Reaktion.
Ich habe jetzt in Hamburg und in Bexbach angerufen und wie bei Dir die unterschiedlichen Infos bekommen.
Bubel sagt, da kann nichts kaputtgehen am Laminat. Das glaube ich auch eher. Den Kielmechanismus möchte ich eher nicht durch Schlaglöcher malträtieren.
In 2 Wochen krane ich wieder aus und werde 500km auf der Autobahn fahren. Danach weiß ich, ob das Laminat eine Loch hat oder nicht…..
Zu dem Zeitpunkt werde ich mir Gedanken über zusätzliche Stützpolster machen, um die Last etwas besser zu verteilen.
Hallo Karsten,
ich glaube nicht, dass du dir Gedanken über zusätzliche Stützpolster machen musst. Wenn das Boot richtig auf dem Trailer steht, also die seitlichen Stützen auch dort sind, wo sie sein sollen, dann kann m.E. nichts passieren.
Das Boot sollte auch nicht auf dem Trailer hin und her wippen können, was durch eine gute Befestigung der Gurte und noch zusätzlich vorne am Bug und der Bughalterung gewährleistet ist.
Die Gurte jedoch nicht zu fest abspannen, das tut dem Boot auch nicht gut.
Vergiss auch nicht den Mast gut abzusichern.
Uns ist dieses Jahr ein Reh vor das Gespann gelaufen auf der Küstenstraße in Kroatien. Zum Glück bin ich nur ca. 40 km/h gefahren an dieser Stelle und habe durch heftiges Abbremsen den Aufprall des Tieres auf das Auto noch auf ca. 20 km/h reduzieren können.
Am Auto ist nichts passiert, das Boot ist allerdings einige Millimeter auf dem Holzbrett des Trailers verrutscht, trotz guter Absicherung durch die 4 Gurte. Jedoch ist der Mast etwa 1 m nach vorne gerutscht.
Ich habe den Mast zwar vorne am Bug Korb und am Heck Korb gut festgebunden, was nicht ausreichend gewesen ist.
Der Mast sollte noch zusätzlich durch 2 Leinen, die nach vorne und hinten führen, etwa in Höhe der Masthalterung vom Segelboot, abgesichert sein.
Mein Trailer ist mit 4 Stoßdämpfern ausgerüstet, sodass das Boot doch recht komfortabel auf dem Trailer aufliegt.
Wenn hier über seitliche Dellen berichtet wird, dann scheint mir das ein spezifisches Problem dieses einen Bootes zu sein. Möglich, dass das GFK durch Feuchtigkeit oder ähnliches nicht mehr dem Originalzustand der Etap 23 entspricht.
Seit es die Etap mit Hubkiel gibt wurden mittlerweile Tausende dieser Boote über Tausende von Kilometern getrailert. Dass durch das Trailern seitliche Dellen tatsächlich entstehen habe ich nun noch nicht gesehen.
Diese wurde zwar immer wieder mal unterstellt, aber ob das dann in der Praxis tatsächlich vorkommt ist mir nicht bekannt.
Hallo zusammen,
bin gerade nicht am PC für längere Antworten. Am Handy lange zu Texten ist mühsam.
Aber…
Ich habe mir zusätzliche Stützen für den Transport und die Lagerung besorgt. Für den Transport und die Lagerung kurbel ich den Kiel soweit runter, dass er gerade so aufliegt. Ohne Last auf die Spindel.
Wenn ich zuhause bin mache ich Bilder davon.
Eine Delle hatte ich auch durch die Last. Die habe ich aber raus bekommen und eine Versteifung laminiert. Die vorhandene reicht da nicht aus.
Gerne können wir mal telefonieren was ich wie gemacht habe bis ich den Blogbeitrag dazu geschrieben habe.
Grüße Holger
ETAP 20: bei mir steht im Handbuch, es muss der Kiel zum abstützen runtergelassen werden!
Hallo Gerry, ein Handbuch fehlt bei mir. Das mit dem Abstützen kenne ich in Verbindung mit der Verwahrung auf dem Anhänger. Dazu sollte der Kiel auf dem Anhänger aufliegen, damit beim Stand und des Transportes das Gewicht nicht an der Aufhängung „reißt“.