Sprayhood-Ablage zum Schutz der Sprayhood und dem Schiebeluk
Die Sprayhood, eine super Einrichtung gerade bei kleineren Booten wie der ETAP23. Außer im Niedergang haben wir sonst nirgendwo Stehhöhe. An regnerischen Tagen ist es dann doch hin und wieder entspannend, wenn man auch mal richtig hinstehen kann. Prinzipiell will ich mich da mal nicht beschweren. Wie sehen die kleinen Eimer aus, die fast höher wie lang sind…..
Zurück zur Sprayhood. Hilfreich ist sie nicht nur, wenn wir unter Deck sind sondern auch bei rauem Wetter segeln. Denn es steigt doch gerne mal die Gischt der Welle über, gerade wenn wir gegen die Welle an müssen. Dann, aber auch nur dann wird die Sprayhood beim Segeln hochgeklappt. Ok, auch wenn wir unter Segel in eine Regenwand geraten. Ansonsten ist sie mir im Weg und versperrt mir den Blick. Ich habe dabei für mich einfach nicht die Möglichkeit für den gewünschten Rundumblick.
Wenn die Sprayhood aber nun nach unten geklappt ist, liegt sie direkt auf dem Schiebeluk auf. Die Konstruktion dieses Schiebeluks ist so, dass diese nicht versenkt zwischen Laufdeck und Innendecke ist, sondern verläuft knapp über dem Laufdeck. Eines der sehr wenigen nicht optimal konstruierten Dinge auf der ETAP23.
Wenn die Sprayhood auf dem Schiebeluk aufliegt ist das einerseits nicht gut für die Sprayhood, da sie beim auf- und zuschieben auf dem Luk streift. Das verkratzt die Scheibe der Sprayhood und des Schiebeluks. Denn es ist immer ein wenig Staub und Dreck dazwischen. Das nächste Problem folgt direkt nach dem das Schiebeluk zu gezogen wurde. Die Kunststoffscheibe und das Planenmaterial fallen auf Deck. Wenn das Schiebeluk nun wieder aufgeschoben wird, schlupft dieses nicht einfach wieder unten durch sondern stopft alles zusammen und sticht in das Material rein. Auch geht das Luk nicht mehr richtig auf. Ein nogo wenn es mal schnell gehen muss.
Also musste eine Lösung her.
Verschiedene Ideen schwirrten mir durch den Kopf. Die Herausforderung bei dem ganzen Thema war, dass das Schiebeluk gebogen ist. Ich konnte also nicht einfach nur ein gerades Brett darüber „legen“.
Hängen geblieben bin ich dann bei der eigentlich einzigen Lösung: Gebogene Leisten müssen über das Schiebeluk von Backbord nach Steuerbord verlaufen.
Wie das so ist hat man natürlich nicht die nötigen Voraussetzungen zuhause, um nun mal „schnell“ gebogene Leisten zu machen.
Kontakt hatte ich zwischenzeitlich zu der Aero Vaerft Ralf Peine. Über ihn wollte ich mir zunächst Rat und die Leisten besorgen. Freundlicherweise hat er mir die Leisten dann gleich komplett angefertigt (selbstverständlich nicht umsonst), sodass ich dann auch anständige Leisten hatte. Flux wurde die Biegung des Schiebeluks ausgemessen und durchgegeben. Ruck zuck waren dann die Leisten vom Profi angefertigt. Die erste Anprobe verhies nur Gutes.
Damit jetzt wiederum nicht die Leisten die Sprayhood ruinieren mussten sämtliche Kannten und Ecken abgerundet werden. Das war dann die leichteste Übung an der ganzen Umsetzung.
Damit die Leisten noch etwas gegen die Luftfreuchte und der Sonne geschützt sind habe ich diese dann noch mit Teakbalsam eingelassen.
Jede Leiste wurde dann letztlich mit zwei kleinen Schrauben jeweils BB und SB montiert.
Fertig.
Das Ergebnis kann sich sogar sehen lassen. Sieht ganz gut aus wie ich finde.
Für alle denen es auffällt, dass die vorderen beiden Leisten einen größeren Abstand zueinander haben als die restlichen. Hier muss eines der Gestänge der Sprayhood dazwischen, damit diese schön flach abliegen kann.
Vielleicht gibt diese Lösung dem Einen oder Anderen einen Denkanstoß für den eigenen Bedarf. Von einem weiß ich schon 🙂
Bei Fragen zur Umsetzung etc. dürft ihr mich gerne per Kommentar hier unten oder per Mail kontaktieren.
Wenn du es leiden magst, dann ist ja gut. Mich würde das zu sehr an eine Kartoffelkiste erinnern. Gebogenes Lexan wäre für mich passender gewesen. Alternativ eben einen Deckel für den Deckel laminieren. Steht mir auch noch bevor, weil ich nahezu das gleiche „Problem“ habe.
Hallo Stephan,
eine Leiste hätte ich eh getrennt gebraucht wegen dem Gestänge das noch quer rüber läuft. Damit das nicht das Brett demoliert hätte.
Hatte mir auch überlegt das Ding geschlossen zu machen. In meinen Vorstellungen wirkte das dann aber zu globig.
Das Lexan-Material kenne ich nicht. Hast Du mir da mal einen Link, damit ich mir das mal ansehen kann?
Lexan ist ein Markenname für Polycarbonat (?)-Scheiben. Also Plexiglas aus anderem Material. Wenn es Lichtdurchlässig sein soll, was bei dir ja Sinn macht. Sonst lässt sich so eine Garage prima laminieren, weil so ein GFK sehr dünn sein kann bei hoher Festigkeit. Ich schätze bei 2-3 Lagen 5mm. Aber hast ja jetzt eine Lösung. Segeln ist wichtiger 😉
In meinem Fall braucht es sogar nichtmal lichtdurchlässig sein. An der Stelle ist das Deck zu. Das Schiebeluk läuft dort über ein geschlossenes Deck. Laminieren wäre mir zu viel Aufwand gewesen und habe auch die nötigen „Zutaten“ garnicht da. Gut, das Holz auch nicht, aber mir ist Holz lieber als GFK. Auch wenn ich kein Holzboot habe 🙂
Die Plexiglas oder Lexan Variante ist mir garnicht in den Sinn gekommen. Aber ist ein guter Hinweis auf eventuelle weitere Optimierungen 🙂
Ich finde die Lösung so mit den Leisten ganz gut. Die lockern die Ablage auch ein wenig auf, als wenn es ein geschlossenes Brett wäre. Und es passt finde ich ganz gut zu den Längsleisten.
Was hast Du für ein Boot? Liegt bei Dir demnach auch die Sprayhood auf dem Luk auf?