Dem Tape-Horror widerstanden
Bei meinen Streicharbeiten an Deck hatte ich mal wieder ein unangenehmes Erlebnis.
Ich bin selbst Schuld. Mir ist es übrig Geld für etwas auszugeben, das man kauft um es gleich wieder in den Müll zu werfen. Dieser Ablauf ist zwar häufiger, aber meist nicht in so einem kurzen Zyklus. Also dachte ich mir – da kannst auch das billige Tape nehmen.
Ich sollte es bereuen
Aufgeklebt war es natürlich schnell. Mit dem Finger am Kleber hängen geblieben merke ich – ja das hebt wenigstens gut und geht nicht von selbst ab.
Dann angefangen zu streichen. Voller Elan. Voller Zuversicht. Es hat ja auch funktioniert. War auch die leichteste Übung. Was habe ich schon alles gestrichen (gewalzt). Eine Nacht gewartet und nochmal gestrichen.
Als dann alles trocken war, dacht ich – Du liegst gut im Zeitplan. Ging schneller als gedacht. Bis ich dann anfing das Tape wieder abzuziehen. Tja. Da war es dann. Das Tape hielt gut. Zu gut. Ich musste es nicht abziehen, ich musste es abpopeln. Zentimenter für Zentimeter angezogen und – fatz, wieder ab. Worüber ich vorher froh war, dass das Tape gut halten würde war ich nun nicht mehr begeistert darüber. Für 40cm Tape hatte ich fast ne 3/4h gebraucht. Und schon hatte ich es bitter bereut dieses Billigtape im Baumarkt zu holen. Dahin war der Zeitplan. Ca. 40m Tape waren auf der „La Pirogue“ verklebt.
Die zündende Idee
Aber ich wäre nicht ich, wenn mir nicht was hilfreiches einfallen würde. Die Idee kam zwar nicht umgehend aber immerhin kam sie. Da waren Gedanken wie Aceton bzw. mein Surfasolve, Stechbeitel, Rasierklinge aber das war alles nichts. Aceton würde ich zuviel benötigen. Und bei den anderen Dingen hatte ich zu viele Bedenken mein Gelcoat zu verkratzen.
Letzteres lenkte meine Gedanken jedoch auf die Zeranfeldreiniger (diese Schaber). Da viel mir ein, dass ich für mein kleines Riff mal einen aus Kunststoff hatte. Und da war er auch noch im Regal. Da war zwar auch nur eine Rasierklinge drin, aber die brauchte ich nicht.
Zerlegt war er viel besser geeignet. Die Kanten des“Griffdeckels“ waren schön schmal und „scharf“ genug. Damit konnte ich ruhigen Gewissens und mit der nöitgen Kante auf das Gelcoat gehen.
An einer Stelle etwas angepopelt fuhr ich dann mit dem Zeranfeldreinigergriff (was für ein Wort) Stück für Stück hinterher und konnte es dann somit ganz gut abziehen. So ging es dann ganz gut voran. Wie ich das meine seht ihr im kurzen Video. War zwar immer noch mühselig, aber dennoch besser als eine Woche lang nur das Tape abzupopeln.
Vielleicht macht ja ein Anderer auch mal den Fehler mit dem Billigtape. Dann kennt ihr jetzt eine mögliche Lösung 🙂
Und so lief das dann ab:
Update – 15.05.2015
Über Facebook erhielt ich das Feedback von René Ferus (fb), dass es nicht an dem billigen Tape an sich lag. Es lag vielmehr an der Luftfeuchtigkeit. „Der Träger ist Papier- darauf befindet sich Kautschuckkleber – der mag das Wasser nicht – dadurch wird die Haftung am glatten Untergrund besser als die am Papier“, hat er mir erklärt.
Klingt einleuchtend. Mal sehen wie man sowas umgehen kann. Das frogtape wurde mir auch mehrfach empfohlen. Ist zwar teuer, ist aber wohl anderes Material. Ich werde mir das mal ansehen.
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